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15.07.2014 | Pressemeldung

Gemeinsame Presseerklärung von MdL Klaus Holetschek und Staatssekretär Franz Josef Pschierer zum Volksbegehren G8/G9 der Freien Wähler

Gefahr für die Gymnasien im ländlichen Raum. Kritik am Volksbegehren G8/G9

Das von den Freien Wählern angestoßene Volksbegehren G8/G9 stößt bei den heimischen Landespolitikern MdL Klaus Holetschek und Staatssekretär Franz Josef Pschierer auf massiven Widerstand. „Dieses Volksbegehren ist eine Gefahr für die Gymnasien im ländlichen Raum und damit auch im Unterallgäu“, so Holetschek und Pschierer.

 „Unsere Region verfügt mit den Gymnasien in Türkheim, Mindelheim, Ottobeuren und den beiden Gymnasien in Memmingen und Buxheim über leistungsfähige Bildungsstätten. Durch das Volksbegehren der Freien Wähler würden sich an rund 40 % der Gymnasien in Bayern, die sich überwiegend im ländlichen Raum befinden, die Schulangebote im Gegensatz zu heute verschlechtern, da ineffiziente und kostenträchtige Parallelstrukturen unterhalten werden müssten. Dies behindert nicht nur den Ausbau unserer Gymnasien, sondern würde insbesondere kleine Gymnasien im ländlichen Raum in ihrer Existenz bedrohen, da viele von diesen kleinen Gymnasien nur einen Zug anbieten könnten, und sie somit Schüler, die sich für den jeweils anderen Zug entscheiden, verlieren würden. Außerdem wäre in unserer Region eine massive Schülerwanderung zu befürchten. Wir dürfen jedoch unsere Gymnasiasten im ländlichen Raum nicht durch lange und beschwerliche Schulwege benachteiligen. Das Volksbegehren der Freien Wähler ist nicht praktikabel umsetzbar im ländlichen Raum und bevorzugt eindeutig die Schulstrukturen in unseren bayerischen Großstädten wie München, Nürnberg oder Augsburg.“
 
Das Volksbegehren der Freien Wähler ist nach Auffassung von Pschierer und Holetschek rein partei-politisch motiviert und war ein Schnellschuss im Vorfeld der Landtagswahlen im letzten Jahr. Nicht ohne Grund lehnen alle Lehrer- und Elternverbände das Konzept ab. „Wir unterstützen keine Bildungspolitik gegen den Willen der Betroffenen. Die bisherigen geringen Einschreibezahlen zeigen, dass die Freien Wähler auf dem falschen Pfad sind und die Menschen nach der zugegeben überhasteten Einführung des G8 im Jahr 2003 kein Bedürfnis nach einer neuerlichen Rolle rückwärts verspüren“, so Pschierer und Holetschek.
 
Und weiter: „Wir wollen unsere Schülerinnen und Schüler durch ein breites Angebot bestmöglich fördern. Das Volksbegehren dagegen nicht. Das Volksbegehren reduziert die Angebotsvielfalt (Fremdsprachenfolge, Ausbildungszweige, Wahlangebote), wo G8- und G9-Züge parallel angeboten werden müssen: Förder- oder Wahlangebote im jetzigen Umfang wären nicht mehr finanzierbar; das schulische Angebot würde sich durch die Doppelstruktur von G8 und G9 erheblich verschlechtern.“
 
„Unaufrichtig und unverantwortlich ist es auch von den Freien Wählern, dass das Volksbegehren keine konkreten Aussagen zu irgendwelchen Kosten enthält. Über einen klaren Finanzierungsplan schweigt sich das Volksbegehren aus“, kritisieren Pschierer und Holetschek abschließend.