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16.05.2014 | Monika Rohlmann

Aktion Rollentausch

Landtagsabgeordneter Klaus Holetschek besucht Diakonie Memmingen

Memmingen (mori). Einen ganzen Vormittag nimmt er sich Zeit, integriert sich in die Gruppe der Tagesgäste, geht hilfreich zur Hand, interessiert sich für die Gründe der Pflegenden für ihre Berufswahl: Bei der Aktion Rollentausch in der Tagespflege der Diakonie Memmingen ließ es MdL Klaus Holetschek nicht mit einem einfachen Rundgang bewenden.



Foto monika rohlmann/ redaktion@moriprint.de

„Ich habe einen hohen Respekt vor der Arbeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“, meinte er bei seinem Fazit um die Mittagszeit. „Wir brauchen den wirtschaftlichen Aspekt, dürfen aber die soziale Komponente nicht ausblenden. Hier geht es um Zuwendung, um die Arbeit mit und für den Menschen.“

 

Der ehemalige Bürgermeister von Bad Wörishofen und jetzige Abgeordneter im Bayerischen Landtag kennt sich in der Pflegethematik aus. Das macht das Gespräch mit Bruno Maier, Einrichtungsleiter im Caroline-Rheineck-Hau, und Karoline Demler-Nietsch, Leiterin der Kurzzeit- und Dauerpflege deutlich. Ob Pflegedokumentation, die Diskussion um die gemeinsame Ausbildung für Kranken- und Altenpflege, Pflegekammer – der engagierte Politiker, der seit kurzem auch im Ausschuss Gesundheit und Pflege einbringt, hat auch ein Gespür für die Menschen: Hemdsärmelig, leger bringt er sich in die Gruppe der Tagesgäste ein, macht Bewegungsspiele mit, kümmert sich, sieht die unterschiedlichen Befindlichkeiten und ist wie selbstverständlich mit dabei. „Ich bin beeindruckt von der Arbeit der Herzwerker hier.“

 

Ein Gespräch mit einer Angehöri-gen unterstreicht die wichtige Aufgabe der Tagespflege – nämlich für Angehörige entlastend zu wirken. So bringt eine Tochter ein – bis zweimal ihre an Demenz erkrankte Mutter in das Caroline-Rheineck-Haus, damit der Vater ein wenig Entlastung in ihrer 24-Stunden-Pflege erfährt. „Man muss bedenken, dass so etwas mit zunehmendem Alter immer schwieriger wird – und die Gefahr einer eigenen Erkrankung besteht.“

 

Zum Schluss nahm Holetschek noch einige Wünsche aus dem Rheineckhaus mit:
 

- „Das Image der Pflege  und der qualifizierten Betreuung muss anders werden“
 

- „Eine gemeinsame Sockelaus-bildung von Kranken- und Altenpflege ist durchaus sinnvoll.“
 

- „Die Reaktionen der Politik auf Entwicklungen in der qualifizierten Betreuung (am Beispiel Demenz erklärt) sollten schneller erfolgen.“ 

 

Eine Bitte hatte der Politiker abschließend auch noch: „Sprechen Sie mich persönlich an, wenn konkrete Fehlentscheidungen auffallen, beispielsweise Formulare überflüssig sind.“ Außerdem kündigte er für den Spätherbst einer Pflegegipfel in Memmingen an, den er zusammen mit seinen Kollegen MdB Stephan Stracke und MdB Dr. Georg Nüßlein organisiert.

 

Bildunterschrift:

Von Praktikantin Desiree Geiger wollte Holetschek mehr zu ihrer Berufswahl wissen: „Eigentlich wollte ich Erzieherin werden. Das Praktikum hier hat meinen Entschluss verändert. Die Arbeit mit den älteren Menschen gefällt mir. Man bekommt soviel an Herzenswärme zurück.“ Foto: moriprint