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25.03.2014 | Johannes Wiest

Holetschek: "Es wäre ein tolles Projekt und Beispiel einer lebendigen Dorfkultur"

Landtagsabgeordneter im Gespräch über Fördermöglichkeiten für ein Bürgerhaus in Legau

Legau (jw): "Wir haben keine funktionierende Gastronomie mehr und können aus diesem Grund künftig keine Veranstaltungen mehr durchführen. Vereins- und Brauchtumsfeste, Hochzeitsfeiern oder selbst Trauerfeierlichkeiten bei Beerdigungen werden zunehmend unmöglich", sagte Legaus Bürgermeister Franz Abele in einem Gespräch mit dem Landtagsabgeordneten Klaus Holetschek. 



MdL Klaus Holetschek (3. v. links) im Gespräch mit Bürgermeister Franz Abele (2. v. links) und Michael Stoiber - Allgäu Aktiv (links) und Ethelbert Babl - Amt für Landwirtschaft in Kempten (rechts). Foto: J. Wiest.

"In diesem Zustand läuft die Dorfkultur Gefahr, nachhaltig Schaden zu nehmen", so Abeles Befürchtungen. Nachdem das "Rössle" zwischenzeitlich von einem privaten Investor gekauft und abgerissen werde und die Aussichten bei einem Neubau auf weitere gastronomische Nutzung vollkommen offen seien und derzeit eher in Richtung Wohnbau tendierten, überlege die Gemeinde, selber eine Festhalle oder eine Art Bürghaus zu bauen damit das Dorfleben eine Zukunft habe. Das Thema sei bisher zwar weder im Gemeinderat noch in der Bevölkerung diskutiert worden, gewinne aber immer stärker an Bedeutung. Verschiedene denkbare Grundstücke für einen eigenen Neubau innerhalb der Gemeinde seien durchaus denkbar.

 

Eine geschätzte Investitionssumme von etwa 3,5 Millionen Euro aufzubringen sei für Legau allerdings nicht machbar, so Abele, und die Prüfung von Fördermitteln über die Politik deshalb der einzige Weg einer Verwirklichung näherzukommen. Bei einem ausführlichen Gespräch, bei dem neben MdL Holetschek auch Ethelbert Babl vom Amt für Landwirtschaft in Kempten und Michael Stoiber von "Allgäu Aktiv" teilnahmen, erläutere die Runde die Machbarkeit der Finanzierung eines solchen Projektes in alle Richtungen. Für MdL Holetschek wäre dies ein Leuchtturmprojekt für die Gemeinde und zur Aufwertung des Ortskerns enorm wichtig. Eine entsprechende Förderung bei richtiger Nutzung müsse ausgelotet werden und sei durchaus möglich, betonte dabei der Landtagsabgeordnete. Ethelbert Babl schloss die Förderung eines reinen Gastronomiebetriebes zwar aus und schlug vor die Planung in Richtung Bürger-Gemeinschaftshaus sowie für Vereine und soziale Einrichtigungen, eventuell auch mit Darstellung des Illerradweges auszuloten, um so in die Machbarkeit von Fördermitteln zu gelangen. Bereiche mit öffentlichem Charakter können in eine Förderung einbezogen werden, so Babl. Es müsse also im Verbund mit sozialen Einrichtungen, eventuell auch unter Einbeziehung der Bauerngemeinschaft eine belastbare Bedarfsermittlung erfolgen. Dabei sei denkbar, dass eine Förderung auch bei mehreren Investoren möglich sei. Holetschek sieht Möglichkeiten über die Städtebauförderung als auch über das Leader-Programm um die Planungen voranzutreiben. Es bestünde durchaus die Machbarkeit einer parallelen Förderung, so Michael Stoiber. Doch ob und bis wann in Legau gebaut werden kann, dafür müssen sicherlich noch viele Fragen geklärt werden.