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09.01.2015 | Pressemeldung

Niederlassungsförderung für Allgemeinarzt in Ottobeuren

MdL Klaus Holetschek: Stärkung der ärztlichen Versorgung im ländlichen Raum

München. Der Allgemeinmediziner Dr. Michael Haberland aus Ottobeuren hat bei einer feierlichen Übergabe im Gesundheits- und Pflegeministerium in München im Beisein von Staatsministerin Melanie Huml und des Landtagsabgeordneten Klaus Holetschek den 100. Förderbescheid für eine Hausarzt-Niederlassung in Bayern erhalten. 



Bildunterschrift: siehe Textende.
Holetschek: „Als zuständiger Stimmkreisabgeordneter und Mitglied im Ausschuss für Gesundheit und Pflege im Bayerischen Landtag habe ich mich sehr über die Entscheidung von Herrn Dr. Haberland gefreut, im Herbst letzten Jahres eine Einzelpraxis in Ottobeuren zu übernehmen“. Der Vorgänger hatte fünf Jahre lang vergeblich versucht einen Nachfolger zu finden. Dr. Haberland leistet daher einen wichtigen Beitrag für eine wohnortnahe, medizinische Versorgung im ländlichen Raum“. Dafür werde er sich als Abgeordneter auch in Zukunft einsetzen, so Holetschek. Nach dem aktuellsten Stand liegt die Förderzahl im Freistaat mittlerweile bei 113 Niederlassungen und 11 Filialen. 

 

Für die Sicherstellung der Vertragsärztlichen Versorgung im Freistaat ist die Kassenärztliche Vereinigung Bayerns (KVB) zuständig. Zusätzlich hat das Bayerische Gesundheitsministerium im Jahr 2012 ein Förderprogramm aufgelegt, um Mediziner für den ländlichen Raum zu gewinnen. Dafür standen in den vergangenen drei Jahren insgesamt 15,5 Millionen Euro zur Verfügung, im Doppelhaushalt 2015/2016 sind 11,7 Millionen Euro vorgesehen. Mit dem Programm werden zum Beispiel Hausärzte mit einer Anschubfinanzierung von bis zu 60.000 Euro unterstützt, die sich in Gemeinden mit nicht mehr als 20.000 Einwohnern niederlassen. Voraussetzung ist, dass es sich um nicht überversorgte Regionen handelt. Aus Sicht von Klaus Holetschek ist dies gut investiertes Geld. Denn ein Drittel der Hausärzte in Bayern ist 60 Jahre oder älter und es mangelt an Nachwuchs. Nach wie vor schließt im Freistaat nach Anhaben des Bayerischen Hausärzteverbandes jede Woche eine Hausarztpraxis, weil sich kein Nachfolger findet. Dr. Haberland betonte: "Allgemeinmedizin im ländlichen Raum zu praktizieren, ist für mich eine der faszinierendsten Herausforderungen der heutigen Medizin. Die Förderung des Gesundheitsministeriums war hierbei eine große Hilfe“. Hilfreich für die Entscheidung für Ottobeuren war sicherlich auch die Einräumung der Möglichkeit, dass Frau Dr. Haberland am Klinikum Memmingen als Chirurgin in Teilzeit arbeiten und sich dort eine Stelle als Oberärztin teilen kann. So bleibt dem Paar mehr Zeit für die drei Kinder. Holetschek: „Ich begrüße solch flexible Arbeitszeitregelungen auch bei derart herausgehobenen Positionen und freue mich, dass dadurch Beruf und Familie besser vereinbart werden kann und die Ärzteschaft noch weiblicher wird“.

 
Bildunterschrift: von links zu sehen sind: MdL Klaus Holetschek, Dr. Christiane Haberland, Dr. Michael Haberland, Staatsministerin Melanie Huml und Dr. Max Kaplan, Präsident der Bayerischen Landesärztekammer (BLÄK). Foto: Bayerische Landesärztekammer.