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31.01.2017 | Pressemeldung

Ehemaliges Fuggerschloss in Boos soll erhalten werden

Boos. Der Vorsitzende des Landesdenkmalsrates, Staatsminister a. D. Dr. Thomas Goppel, hat auf Einladung des Memminger Landtagsabgeordneten Klaus Holetschek gemeinsam mit Bürgermeister Helmut Erben das ehemalige Fuggerschloss im Zentrum von Boos besichtigt und sich über künftige Nutzungs- und Fördermöglichkeiten ausgetauscht. Holetschek: „Die Gemeinde, die inzwischen Eigentümerin ist, macht sich intensive Gedanken, wie es mit diesem ortsprägenden und bauhistorischen Gebäude weitergehen kann. Gemeinsam mit Dr. Goppel wollen wir Möglichkeiten zur weiteren Vorgehensweise und potentielle Fördermaßnahmen ausloten“. Ein konkretes Nutzungskonzept muss noch erarbeitet werden. 

Schloss und Schlosskapelle stehen unter Denkmalschutz
 
Die wesentlichen Baubestandteile des Schlosses stammen aus der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts. Ursprünglich war es im Besitz der Familie Fugger-Boos. Das ehemalige Schloss und die Schlosskapelle stehen unter Denkmalschutz. Nun müsse man prüfen, ob wirklich alles erhalten werden muss oder beispielsweise auch ein Teilabriss infrage kommt, um in der Gemeinde weitere Flächen zur Entwicklung zur Verfügung zu stellen.

Notsicherungsmaßnahmen durch die Gemeinde 
 
Um einem zunehmenden Verfall vorzubeugen, müssen immer wieder Notsicherungsmaßnahmen durch die Gemeinde als Eigentümerin erbracht und durchgeführt werden. Die Kosten hierfür sind zunächst aus der Gemeindekasse zu finanzieren. Zuletzt stand eine Dachreparatur mit einem Aufwand von rund 40.000 Euro an, die zu einem erheblichen Teil von der Gemeinde geleistet werden musste. An eine generelle Sanierung der Bausubstanz durch die Gemeinde ist vorläufig nicht zu denken, da die anfallenden Kosten, so der Booser Bürgermeister Helmut Erben, die finanziellen Möglichkeiten der Gemeinde weit übersteigen würden. Ohne hohe staatliche Fördermittel sei ein Objekt dieser Größenordnung für Boos mit derzeit knapp 2.000 Einwohner nicht zu stemmen, so Erben. Zwischenzeitlich hat die Gemeinde eine bauhistorische Untersuchung beauftragt, um einen ersten Überblick über Art und Umfang der historischen Bausubstanz zu gewinnen und so eine denkmalpflegerische Wertung des Objektes zu ermöglichen.

Bildunterschrift: Machten sich ein Bild vor Ort, von links: Bürgermeister Helmut Erben, Dr. Thomas Goppel, Staatsminister a. D. und Vorsitzender des Landesdenkmalrates Bayern und der Memminger Landtagsabgeordnte Klaus Hoeltschek. Foto: Johannes Wiest.