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27.07.2015 | Pressemeldung

Klaus Holetschek besucht Asylunterkunft in Kellmünz

Aktiver Helferkreis setzt sich für erträgliche Lebensverhältnisse ein

Kellmünz (jw): Aufnahme, Akzeptanz, Unterbringung und Integration der nach Deutschland strömenden Flüchtlinge sind derzeit beherrschende Themen vieler Kommunen. Kellmünz ist damit auf einem guten Weg wie CSU-Landtagsabgeordneter Klaus Holetschek anlässlich seines Besuches in der Marktgemeinde erfahren konnte. 



Insgesamt 28 Personen verschiedener Nationalitäten, zwei Prozent der heimischen Bevölkerung, haben derzeit in Kellmünz eine neue Bleibe gefunden, informierte Bürgermeister Michael Obst bei einem Rathausgespräch mit dem CSU-Landtagsabgeordneten Klaus Holetschek der sich intensiv für verträgliche Lösungen dieser menschlichen Schicksale interessierte. „Bayern steht für eine menschliche Asylsozialpolitik mit großem Verantwortungsbewusstsein. Oberster Grundsatz ist und bleibt, dass Bayern schutzbedürftigen Menschen Hilfe bietet. Gleichzeitig dürfen wir die Akzeptanz der Bevölkerung nicht aus den Augen verlieren. Dieser Balanceakt ist angesichts der sprunghaft angestiegenen Asylbewerberzahlen nicht immer einfach“, so Klaus Holetschek. Umso wichtiger sei, so Holetschek, deshalb auch die Arbeit der Helferkreise und der vielen ehrenamtlich engagierten Menschen wie hier in Kellmünz , die die Flüchtlinge mit offenen Armen empfangen und an die Hand nehmen und unterstützen. Sichtbares Beispiel war dabei die Vorstellung des neuen Rathausmitarbeiters Ferdows Kavyan, ein Asylbewerber aus Afghanistan, der zwischenzeitlich im Rathaus als Bürohilfe arbeitet. Bürgermeister Obst ist hoch zufrieden mit seinem neuen Mitarbeiter der kurz vor der Anerkennung stehe und sich bereits hervorragend in Deutscher Sprache unterhalten kann. Als Unterstützer outete sich dabei nicht nur Bürgermeister Obst, sondern ein sehr aktiver und kreativer Unterstützerkreis der sich in der Gemeinde formiert und vom Gemeindechef vorgestellt wurde. In einem ausführlichen Gespräch im Rathaus schilderten die ehrenamtlich tätigen Helferinnen und Helfer von ihren Hilfeleistungen und Erfahrungen mit den Asylbewerbern und den oft langwierigen und zähen Verhandlungen mit zuständigen Ämtern, wenn schnelle Hilfe angesagt wäre. Holetschek betonte, dass die Asylverfahren beschleunigt werden müssten. „Zudem brauchen wir einen Dreiklang aus humanitärer Unterbringung, konsequenter Rückführung der hier nicht Bleibeberechtigten und mehr Entwicklungshilfe zur Lösung der Probleme in der Herkunftsländern“. Die anfängliche Zurückhaltung in der Bevölkerung gegen die Fremdartigkeit der neuen Dorfmitglieder sei mittlerweile vielfach einer erfreulichen Akzeptanz gewichen berichtete der Helferkreis. Dass der zwischenmenschliche Umgang reibungslos klappe und ein menschenwürdiges Klima unter den Beteiligten herrsche sei allen voran diesem hilfreichen Einsatz zu verdanken, bestätigte Obst. "Dabei kümmern sich diese Helfer nicht nur um Unterbringung, Arbeitsmöglichkeiten und Sprache, sondern vermitteln auch, wenn es nötig ist, ein bisschen etwas von der Mentalität ihrer neuen Gastgeber damit eine Verständigung erleichtert wird". Als Ideengeber und Initiator leiste insbesondere der Beauftragte für Asylfragen, Gerd Kunze, eine unschätzbare Arbeit. Dass Asylbewerber mitunter eine gute Ausbildung mitbringen bestätigte die Vorstellung von Mohammed Swaid der als Maschinenbau-Ingenieur derzeit im Bauhof eine Beschäftigung gefunden hat und gerne in seinem Beruf eine Arbeitsstelle möchte. "Christliche Frauen kümmern sich um muslimische Männer" brachte es Rosi Kiechle vom Helferkreis zielgenau auf den Punkt. Und es funktioniere prima. Auch die Sammelunterkunft der Asylbewerber, nur unweit vom Rathaus entfernt, besuchte MdL Holetschek in Begleitung seiner Gesprächspartner um sich persönlich ein Bild von der Unterbringung der Flüchtlinge zu machen. Beeindruckt war er gleichermaßen von dem guten und friedlichen Miteinander der unterschiedlichen Bewohner, als auch von den vielen Fahrrädern vor der Unterkunft die von der Bevölkerung den Neubürgern zur Nutzung zur Verfügung gestellt wurden. Dass die nicht nur damit fahren, sondern auch eigenständig reparieren, wenn irgend etwas defekt ist, war danach beim Besuch der eigens für Asylberwerber eingerichteten Fahrradwerkstatt unter der Leitung von Georg Bürzle zu erfahren.

Text und Foto: Johannes Wiest:

 

Bürgermeister Michael Obst, MdL Klaus Holetschek, Bürogehilfe Ferdows Kavyan, Asylbeauftragter Gerd Kunze, Helferkreis-Mitarbeiterin, Rosi Kiechle und Bauhofverantwortlicher Marco Ketterer (von links) sowie knieend Frias Khaloof bei Gesprächen vor der Gemeinschaftsunterkunft.